Was ist Reflexintegration / Reflextherapie ?
Die Reflextherapie ist eine sanfte und wirkungsvolle Methode, um Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu unterstützen, damit sie ihr volles Potential entfalten können. Sie kann helfen, Stress zu lösen, Ängste loszulassen und bringt viel mehr Leichtigkeit und Unbeschwertheit ins Familienleben.
Die Reflextherapie dient der Harmonisierung frühkindlicher Reflexbewegungsmuster. Damit kann die Nachreifung des Nervensystems bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen unterstützt werden.
Kinder und Jugendliche mit Lern- und/oder Verhaltensproblemen können sich dadurch besser konzentrieren, leichter lernen und fühlen sich ausgeglichener. Die Reflextherapie kann eine wirksame Unterstützung bei Konzentrationsstörungen, Lese-, Rechtschreib- und Rechenschwäche sein, bei Hochsensibilität, wie auch bei Hyperaktivität, mangelnder Impulskontrolle und weiteren AD(H)S-Symptomatiken.
Wie kann ich wissen, ob bei meinem Kind noch frühkindliche Reflexbewegungsmuster aktiv sind?
Es gibt eine ganze Reihe von Anzeichen, die darauf hindeuten, dass noch frühkindliche Reflexbewegungsmuster aktiv sind. Mögliche Hinweise können sein:
- Konzentrationsprobleme, Ablenkbarkeit
- Schwierigkeiten mit Lesen, Schreiben, Rechnen oder Rechtschreibung
- Probleme mit der Kontaktaufnahme mit anderen, Ängstlichkeit, Wutanfälle
- Probleme mit Grob- oder Feinmotorik oder Koordination, z.B. eine verkrampfte Stifthaltung, oder ungeschickter Umgang mit Messer und Gabel
- Schwierigkeiten mit dem Stillsitzen
- Löcher im Socken am grossen Zeh, oder seitlich abgelaufene Schuhsolen
- Schwimmen(-lernen) erschwert
- Bettnässen über das Alter von 5 Jahren hinaus
- Zähneknirschen, usw.
Der Fragebogen enthält weitere Anhaltspunkte, um herauszufinden, ob bei Ihrem Kind noch frühkindliche Reflexbewegungsmuster aktiv sind.
Wenn mehr als 5 Fragen mit «JA» beantwortet werden, ist es sehr wahrscheinlich, dass noch frühkindliche Reflexbewegungsmuster aktiv sind. Dann lohnt es sich, einen Termin im Sternenwagen zu vereinbaren.
Warum kann die Reflextherapie unterstützen?
Frühkindliche Reflexbewegungsmuster können die Fähigkeiten des Kindes überlagern, so dass es sein Potential nicht ausschöpfen kann. Die Harmonisierung der Reflexbewegungsmuster kann durch verschiedenste Faktoren der frühkindlichen Phase gestört sein (Stress in der Schwangerschaft, Einfluss von Medikamenten, Frühgeburt, Kaiserschnitt, Geburtskomplikationen, Lebensmittelunverträglichkeiten, traumatische Erfahrungen, usw.). Dann ist es möglich, dass die neuronale Entwicklung nicht oder nur unvollständig vollzogen werden konnte und gewisse Reflexbewegungsmuster bestehen bleiben.
Mit der Reflextherapie kann die Reifung des Nervensystems bei Kindern und Jugendlichen, genauso wie bei Erwachsenen nachgeholt werden. Dies unterstütz die motorische, emotionale und kognitive Entwicklung.
Was macht die Reflextherapie?
Mit der Reflextherapie nach KinFlex® können die frühkindlichen Reflexe vollständig und dauerhaft entstresst und zentriert werden. Dadurch entstandene körperliche und emotionale Symptome können somit harmonisiert werden. Dies geschieht individuell – abgestimmt auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Kindes – durch kinesiologische Unterstützung, aktive, passive und isometrische Bewegungen in Kombination mit einer Bilateralen Hemisphären Musik. Die Harmonisierung der Reflexe ist in der Regel innerhalb von 4 bis 5 Terminen abgeschlossen. Meist lässt sich schon nach kurzer Zeit lässt eine spürbare Verbesserung feststellen.
Welche frühkindlichen Reflexe gibt es und wie äussern sich diese?
Die folgende Reflex-Übersicht zeigt, wie sich frühkindliche Reflexbewegungsmuster, die noch aktiv sind, im Alltag äussern können. Dass Reflexebewegungsmuster aus der frühen Kindheit noch aktiv sind, kann bei Kindern und Jugendlichen genauso der Fall sein wie bei Erwachsenen.
Furcht- / Lähmungsreflex: Kinder mit einem aktiven Furcht-/Lähmungsreflex haben häufig Mühe im Umgang mit Stress- oder Schrecksituationen. Ihre Schultern sind oft hochgezogen, sie sind schüchtern, hochsensibel oder ängstlich. Sie können in Schrecksituationen erstarren, grössere Menschenmengen stellen Stress für sie dar. Oft zeigen sie eine schlaffe Körperhaltung mit schlechter Koordination und wenig Gleichgewicht.
Moro-Reflex: Kinder mit einem aktiven Moro-Reflex zeigen oft Wutausbrüche, haben Schwierigkeiten, Zuneigung zu zeigen und anzunehmen. Sie haben Probleme in der Kontaktaufnahme, reagieren oft nicht der Situation angemessen. Sie sträuben sich gegen Neues und haben Mühe mit Veränderungen. Sie haben häufig Stimmungsschwankungen, können sich schlecht anpassen und spielen nicht gerne mit anderen Kindern. Kritik, Wettbewerb und Stress werden schlecht ertragen. Es besteht eine Überempfindlichkeit der Sinne, besonders der Augen bei Helligkeit.
Der Bonding-Reflex ist der emotionale Abschluss der Geburt. Das Kind hört den Herzschlag der Mutter und entspannt und beruhigt sich nach der Geburt. Dieser enge Kontakt sorgt für eine gute Bindung und emotionale Beziehungen.
Die Kinder, deren Bonding-Reflex noch aktiv ist, sind ängstlich, wollen nicht alleine sein, brauchen viel Zuspruch und Aufmerksamkeit. Sie provozieren gerne, sind nachtragend, oft der Familienclown, oder kommen mit Autoritätspersonen nicht zurecht. Sie haben häufig Angst zu versagen.
Ist der Pawlowsche Orientierungsreflex noch nicht eingearbeitet, zeigt sich dies oft durch mangelndes Selbstwertgefühl, Schwierigkeiten mit dem Langzeitgedächtnis, Aufmerksamkeitsdefizite, Probleme mit Reizüberflutung oder ein Gefühl der inneren Leere.
Landau-Reflex: Ist der Landau-Reflex noch aktiv, äussert sich das häufig in einer steifen Körperhaltung, die Knie sind meist durchgedrückt und das Erlernen des Brustschwimmens ist erschwert. Insgesamt zeigen sich häufig Schwierigkeiten bei der Koordination des Ober- und Unterkörpers.
Tonischer Labyrinthreflex, TLR vorwärts: Kinder mit einem aktiven TLR vorwärts setzen sich gerne auf den Boden oder lehnen an. Stehen ist anstrengend, sie haben eine schlechte Körperhaltung und einen runden Rücken. Sie stabilisieren sich, indem sie die Arme verschränken oder die Daumen in die Gürtelschlaufen schieben.
Tonischer Labyrinthreflex, TLR rückwärts: Kinder mit einem aktiven TLR rückwärts bewegen sich steif, gehen oft auf Zehenspitzen. Sie haben Schwierigkeiten beim Einschätzen von Raum, Tiefe, Entfernung und Geschwindigkeit. Sie sind ständig in Bewegung, um das Gleichgewicht zu halten. Es fällt ihnen schwer sich zu organisieren oder aufzuräumen, sie haben ein schlechtes Zeitgefühl, sind oft vergesslich.
Symmetrisch Tonischer Nackenstellreflex, STNR: Kinder mit einem aktiven STNR haben Schwierigkeiten bei Übergängen von einem Lebensabschnitt zum anderen. Sie lümmeln am Tisch, sitzen gerne auf einem oder beiden Beinen und wickeln die Füße um die Stuhlbeine. Sie haben Probleme mit dem Abschreiben von der Tafel, oder nach dem Aufblicken die richtige Zeile wieder zu finden. Ihre mündliche Leistung ist besser als die schriftliche. Oft ist der Ellenbogen überstreckt.
Asymmetrischer Tonischer Nackenstellreflex, ATNR: ermöglicht die Lateralität, (z.B. Rechs- oder Linkshändigkeit). Diese Kinder schreiben nicht gerne und ihre Rechtschreibung ist fehlerhaft. Beim Schreiben ohne Linien fallen die Zeilen nach rechts ab, sie drehen oft das Heft beim Schreiben und vertauschen Buchstaben oder lassen sie aus. Alle Überkreuzbewegungen sind erschwert. Schauen sie beim Fahrradfahren nach rechts, fahren sie auch nach rechts.
Amphibien-Reflex: ermöglicht das Erlernen von Krabbeln und Kriechen, kann ein Auslöser für Hüftprobleme sein.
Spinaler Galant: Kinder mit einem aktiven Spinalen Galant können kaum still sitzen, bewegen sich mit einseitiger Hüftrotation, sind oft hyperaktiv und haben einen unruhigen Schlaf. Mangelnde Blasenkontrolle, Bettnässen bis nach dem 5. Lebensjahr und Verdauungsstörungen sind häufig. Die Kinder sind überempfindlich am Rücken und mögen keine enge Kleidung oder Gürtel, Etiketten in der Kleidung stören. Fehlhaltungen, Skoliose und ein schiefer Gang sind möglich.
Babinski-Reflex: zeigt sich durch Löcher im Socken am großen Zeh oder seitlich abgelaufene Schuhe.
Palmar-Reflex: Dieser Reflex steht in engem Zusammenhang mit dem Saugreflex. Er zeigt sich durch Zähneknirschen, unwillkürliche Zungenbewegungen und undeutliches Sprechen. Eine schlechte Handschrift, mangelnde Stifthaltung und Feinmotorik mit Mundmitbewegung werden oft beobachtet.
Saugreflex: Anzeichen für einen bestehenden Saugreflex sind Probleme mit erster Nahrungsaufnahme. Das Essen wird oft mit der Zunge wieder aus dem Mund herausgeschoben. Schluckbeschwerden, sabbern und fehlender Mundschluss. Oft tragen diese Kinder eine Zahnspange zur Gebisskorrektur. Sie haben Sprach- und Artikulationsprobleme wie Lispeln und Buchstabenverschlucken, sie sind hypersensibel im Lippen- und Mundbereich.